Vier Tagesetappen haben wir für Sie zusammengestellt. Wobei wie immer gilt: Das ist nur ein Vorschlag. Vielleicht möchten Sie den einen oder anderen Abstecher einplanen, an einem Ort länger bleiben? Jedenfalls empfehlen wir Ihnen, sich zusätzlich gutes Kartenmaterial zu besorgen und auf Ihren inneren Reiseführer zu horchen. Die bezaubernde Grenzstadt Bad Radkersburg ist unser Startort. Das Grenzstädtchen zu unseren slowenischen Nachbarn ist immer und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Allein der Rathausturm, die Stadtpfarrkirche und die Frauenkirche aus dem Spätbarrock sind wirklich sehenswert. Genauso aber auch die kleinen Caffees, und vor allem die Parktherme. Wer sagt denn, dass wir nicht schon zwei Tage früher anreisen und uns ein paar Tage in den wohlig warmen Quellen gönnen, bevor wir unsere Reise antreten und uns einfach freuen auf das, was uns begegnen wird. Auf geht es nach Kapfenstein mit seinen hervorragenden Weingütern und dem Schloss, in dem es sich gut essen lässt.
Es ist eine besonders liebliche Landschaft die auf uns wartet, und am liebsten würden wir ununterbrochen vom „rechten Weg abzweigen“. Da sind die Orte Klöch, der Ausgangspunkt für die Klöcher Weinstraße, die mehr als 13 Kilometer lang, aber in zwei Varianten erwanderbar ist. Übrigens ist die Vinothek, die als Ausgangspunkt gilt, für Weinliebhaber ein wahrer Genuss. Diese Weinstraße, sollten wir uns für sie Zeit nehmen, führt uns von einem Schmankerl zum nächsten führt. Serviert in romantischen Buschenschenken. Da ist auch St. Anna am Aigen, bezaubernd und ebenfalls ein beliebtes Ausflugs- und Spazierziel. Ausgangspunkt ist auch hier die Vinothek, Mmmmh…. Der Weinweg der Sinne ist ebenfalls gespickt mit gemütlichen Buschenschenken und vor allem mit herrlichen Aussichten zu unseren Nachbarn. Nicht umsonst ist es ein Grenzwanderweg, auf dem wir uns befinden. Immer wieder mit Blick jenseits der Grenzen. Und an schönen Tagen sehen wir hier von St. Anna nicht nur ins oststeirische Hügelland, sondern sogar bis nach Slowenien und Ungarn. Unweit von Kapfenstein liegt übrigens Bad Gleichenberg: Die Heilquellen werden hier seit der Römerzeit genutzt und damit ist Bad Gleichenberg die älteste Therme der Steiermark und hat doch gegenüber den vielen neueren Kurorten nichts von seiner Attraktivität verloren. Ganz im Gegenteil. Übrigens: besonders zu Kaisers Zeiten erlebte der Ort eine Blütezeit und noch so manches Gebäude und auch der schöne Park erinnern uns daran. Unzählige Besucher dieses Kurortes schwören auf die Trinkbrunnen des Gleichenberger Wassers mit seinen reinigenden Kräften.
Nach Kapfenstein ist auch Riegersburg einer unserer Fixpunkte. Sie kennen den Namen? Natürlich, hier liegt schließlich die imposante gleichnamige Burg mit ihren schaurig schönen Geschichten und Mythen. Erstmals wurde sie 1138 urkundlich erwähnt und im Laufe der Jahrhunderte war sie Wohn- und Streitsitz vieler Herren. Erwähnt seien Georg Christoph von Ursenbeck, der 1618 ein 20-tägiges Saufgelage veranstaltete, von dem heute noch eine Fenstergravur im Rittersaal Zeugnis gibt. Oder auch die „Gallerin“, oder „schlimme Liesl“ genannt. Sie war eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Steiermark des 17. Jahrhunderts. Dreimal verheiratet und stets drauf bedacht, aus diesen Ehen Vorteil zu ziehen. Andererseits ließ sie wiederum um Unsummen die Befestigungen ausbauen, damit die Bevölkerung Zuflucht vor den wütenden und brandschatzenden Türken fand. Der Aufstieg zur heutigen Burg und ein Besuch sind ein Erlebnis! Die Burg selbst und die angesiedelte Greifvogelwarte ebenso. Und alles wieder mit herrlichen Ausblicken auf die Weinstraße. Der Wein und dieser Teil der Steiermark sind übrigens untrennbar miteinander verbunden. Nirgendwo schmeckt er so gut, wie in den romantischen Buschenschenken unter Lauben. Und damit der Magen nicht leer bleibt: Der herrliche Schinken, der hier im steirischen Vulkanland produziert wird und viele andere Schmankerl aus der Steiermark werden mit Herzlichkeit serviert.
Wir verlassen Riegersburg und wenden uns Bad Blumau zu, dem bekannten Thermenort mit seiner Therme, gestaltet von niemand geringerem als dem Meister Friedensreich Hundertwasser. Was gibt es Schöneres, als durch eine Thermenlandschaft mit ihrem sanften Klima, ihren schönen Erhebungen und vor allem warmen Quellen zu wandern und sich auf die eigene innere Mitte zu besinnen? Die warmen Quellen sind eine eigene Wohltat für unsere Seele und sollte das Wetter nicht mitspielen auf unserer Tour, bleiben wir doch einen Tag und warten in der Therme auf den Sonnenschein. Zuvor aber kommen wir durch Fürstenfeld, eine betriebsame Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten – vielleicht muss der eine oder andere von uns ein wenig den Proviant auffüllen? Bald nähern wir uns unserem Ziel in St. Magdalena. Rechts von uns die ungarische Landschaft, links das Thermenland mit einem weiteren Höhepunkt, der Therme Bad Waltersdorf und ihren wohligen Quellen.
An unserem Zielort, in St. Magdalena beginnt auch schon die Oststeiermark. Ihr sind wieder ganz andere Schönheiten eigen. So wird sie nicht umsonst auch der Garten Österreichs genannt. Obs, Blumen, Kräuter – alles vorhanden in Hülle und Fülle. Und auch die Köstlichkeiten hier sind wieder ganz spezielle. Neben dem natürlich hervorragenden Wein ist es auch der Most (wegen des Apfels) und vieles andere wie die Hirschbirne. Die kennen Sie nicht? Sie ist eine der ältesten Birnen und es ist der Liebe und Erfahrung der Bauern zu danken, dass sie neu kultiviert werden konnte und herrliche Produkte abwirft. Hirschbirnsaft, Edelbrände, Kletzen, Essig oder Marmelade – allerdings nur, wenn man mit der nötigen Erfahrung ausgestattet ist. Nicht weit entfernt ist auch der Naturpark Pöllauer Tal. Hier an unserem Zielort in St. Magdalena treffen übrigens wieder zwei Marienwege aufeinander. Unserer, aus Bad Radkersburg kommend, und jener der von Wörth aus kommt und in der anderen Richtung über das Burgendland bis nach Ungarn führt. Und alle haben ein Ziel: Mariazell.
1.Tagesetappe
Bad Radkersburg (200 m) - Klöch (290 m) - St. Anna/Aigen (403 m) - Kapfenstein (300 m)
Manche von uns sind vielleicht schon aus Maria Bistrica gekommen und haben vielleicht auch schon ein paar Tage in der Therme von Bad Radkersburg verbracht. Jedenfalls, hier starten wir, es geht entlang der Grenze zu Slowenien über Klöch und St. Anna am Aigen bis nach Kapfenstein. Herrliche Ausblicke über die Grenzen zu unseren slowenischen und ungarischen Nachbarn, romantische Buschenschenken entlang der Weinstraßen von Klöch und St. Anna – die erste Etappe ist eine genussvolle, was aber nicht von der inneren Besinnung ablenken sollte.
Länge: etwa 37 km
2. Tagesetappe
Kapfenstein (300 m) - Fehring (272 m) - Riegersburg (377 m)
Immer entlang der Weinstraße mit herrlichen Ausblicken führt uns diese Etappe von Kapfenstein bis Riegersburg, wo sich ein Besuch der Burg mehr als aufdrängt. Der Teil der Steiermark, durch den wir heute wandern heißt auch Vulkanland und ist nicht nur für seine wunderschöne Landschaft, sondern auch für seine regionalen Köstlichkeiten bekannt. Also ist diese Etappe einmal mehr eine Reise für Körper und Seele.
Länge: etwa 19 km
3. Tagesetappe
Riegersburg (377 m) - Söchau (273 m) - Fürstenfeld (276 m) - Bad Blumau (284 m)
Höhepunkt des Tages ist sicher das Etappenziel Bad Blumau, wo wir uns einen Sprung in die warmen Quellen verdient haben. Aber hier wird der Spruch, der Weg ist das Ziel wieder einmal wahr. Jeder Schritt führt uns zu neuen Aus- und Einblicken. Und wer möchte kann in der Thermenstadt der Steiermark, Fürstenfeld, länger Station machen. Sei´s um sich zu erholen oder um einzukaufen.
Länge: etwa 23 km
4. Tagesetappe
Bad Blumau (284 m) - Bad Waltersdorf (290 m) - St. Magdalena (430 m)
Auf dieser Etappe erwarten uns 3 Thermen. Es besteht also die Möglichkeit sich von den Strapazen der letzten Tage zu erholen. Wenn wir in St. Magdalena eintreffen, haben wir die vierte und letzte Etappe geschafft. Hier beginnt der Garten Österreichs, die Oststeiermark. Traumhafte Anlagen, Parks, bezaubernde Orte und überall Obst und Kräuter. Und hier trifft auch der Marienweg aus dem Burgenland und Ungarn kommend auf unseren. Er bringt uns weiter in Richtung Mariazell, dem Ziel aller Marienwege.
Länge: etwa 16 km
Die Beschreibung für den weiteren Wegverlauf über Pöllauberg finden Sie hier.
Die Beschreibung für den weiteren Wegverlauf über Vorau finden Sie hier.